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Nation: | Deutschland |
von Klaus Siblewski
Stand: 01.03.2006
Alles in allem hat die literarische Kritik auf den Autor Koeppen nie sonderlich ungünstig reagiert. Seine ersten Romane „Eine unglückliche Liebe“ (1934) und „Die Mauer schwankt“ (1935) – 1939 unter dem Titel „Die Pflicht“ neu aufgelegt – fanden, obwohl sie Hermann Hesse zu den Büchern rechnete, die er der Teilnahme für würdig empfahl, zwar nur eine geringe Resonanz, und auch nachdem die faschistische Herrschaft die Rezeption dieser Romane nicht mehr erschweren konnte, blieben sie vergessen. Die zu Anfang der fünfziger Jahre entstandenen Romane „Tauben im Gras“ (1951), „Das Treibhaus“ (1953) und „Der Tod in Rom“ (1954) fanden aber ein starkes Echo: den vielen zustimmenden Stellungnahmen stand allerdings eine scharfe konservative Ablehnung gegenüber. Aber auch diese Kritik gab den Verdacht, Koeppen tummele sich im Morbiden, mit dem Erscheinen der Reiseberichte „Nach Rußland und anderswohin“ (1958), „Amerikafahrt“ (1959) und „Reisen nach Frankreich“ (1961) auf. An ihre Stelle traten Spekulationen über die Produktionsfreudigkeit des Autors, die nach Gründen für die Schreibunterbrechungen zwischen den einzelnen Werkabschnitten suchten, und Versuche, die einzelnen Werkteile in ihrer Qualität zu gewichten, mit dem Ergebnis, daß Koeppen ...