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KLG

Uwe Grüning

Geburtstag: 16. Januar 1942
Todestag: 23. Juli 2024
Nation: Deutschland

von Peter Peters



Uwe Grüning - Essay

Waren die Förderungen von Literatur in der ehemaligen DDR auch andere als in der Bundesrepublik, so war es dennoch nicht selbstverständlich, wenn ein Ingenieurwissenschaftler sich beharrlich und schließlich auch mit wachsender Resonanz als Schriftsteller artikulierte. Außerdem war Uwe Grünings Auseinandersetzung mit der Literatur bewußt als eine Reflexions- und Schreibbewegung fern der kulturellen Institutionen der DDR angelegt. Grüning hat jedoch seine naturwissenschaftlich-technische Ausbildung und seine geistig-kulturelle Bildung niemals als Widerspruch oder gar als erzwungenes Doppelleben angesehen. Die Wahl des Studiums entsprach, wie er selbst betont, seinem Wunsch, nicht zuletzt weil er das staatliche Bildungssystem als Hemmnis für seine literarischen Neigungen empfand. Der „Allmacht der Volksbildung“ mit ihrem oktroyierten kulturellen Kanon wollte er keinen Tribut zollen.

Auffallend selten jedoch spielt Grüning in seinen Arbeiten auf naturwissenschaftliche und technische Prozesse an. Greift er darauf zurück und setzt er sie in poetische Bilder um, so verleiht er ihnen einen metaphorischen Wert. Darin versucht er, die Existenzbedingungen des Menschen adäquat einzufangen. In „Schweigen“, einem frühen, aus den sechziger Jahren stammenden und in den Band „Fahrtmorgen im Dezember“ (1977) aufgenommenen Gedicht, setzt er zum Beispiel Erkenntnisse der Relativitätstheorie funktional ...



Der Artikel über Uwe Grüning ist nur einer von derzeit mehr als 700 Artikeln über Leben und Werk herausragender deutschsprachiger Autoren im „KLG – Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur“. Das KLG bietet neben Biogrammen und ausführlichen Essays über Werk und Wirkung auch jeweils ein Werkverzeichnis und eine Bibliographie der Sekundärliteratur.
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