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KLG

Ulrike Kolb

Geburtstag: 14. Juli 1942
Nation: Deutschland

von Ulrich Hohoff und Petra Günther



Ulrike Kolb - Essay

Stand: 15.05.2015

„Salto Vitale“ lautet der Titel des von Ulrike Kolb gemeinsam mit Jutta Stössinger 1981 herausgegebenen Bands, in dem die beiden Herausgeberinnen auf der Grundlage von Interviews, Gesprächen und Berichten „Frauen in Alternativ-Projekten“, so der Untertitel, vorstellen. Diese erste Buchveröffentlichung Ulrike Kolbs markiert deutlich den lebensgeschichtlichen und theoretischen Rahmen, in den ihre nachfolgenden Prosatexte zwar gestellt werden können, den sie gleichzeitig aber übersteigen.

Der Titel der 1984 erschienenen Erzählung „Die Rabe“ legt zunächst durch das ungewohnte Genus einen angestrengt feministischen Anspruch nahe, doch lässt sich der Text nicht auf eine programmatische Aussage reduzieren.

Im Mittelpunkt der Erzählung steht J., die möglicherweise T. verlassen hat. J. erscheint als Streunerin, die sich dem Zustand der Verwahrlosung nähert, sich betrinkt, erbricht, unter freiem Himmel ihre Notdurft verrichtet. Sie macht flüchtige Bekanntschaften, mit einem anonym bleibenden Mann haust sie eine Zeitlang zusammen. Die Orte des Vagabundenlebens bleiben schemenhaft. Schließlich trifft sich J. mit ihrem ersten Geliebten und das Trauma einer Abtreibung im fünften Monat kommt zur Sprache. Der in Gang gesetzte Erinnerungsprozess fördert auch Kindheitserlebnisse und die Umstände des Sterbens der Großmutter zu ...


Der Artikel über Ulrike Kolb ist nur einer von derzeit mehr als 700 Artikeln über Leben und Werk herausragender deutschsprachiger Autoren im „KLG – Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur“. Das KLG bietet neben Biogrammen und ausführlichen Essays über Werk und Wirkung auch jeweils ein Werkverzeichnis und eine Bibliographie der Sekundärliteratur.
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