Geburtstag: | |
Nation: | Deutschland |
von Gerhart Kolter
Stand: 15.09.2014
Tina Strohekers Schreiben ist von Beginn an geprägt durch die Spannung zwischen Ortsgebundenheit und Weltläufigkeit, wobei beide Pole einander spiegeln und reflektieren. Seit ihren literarischen Anfängen hat sie viele Reisen gemacht und diese in ihren Texten verarbeitet, aber sie hat die industriell geprägte Kleinstadt Eislingen nie länger verlassen, ist immer wieder dorthin zurückgekehrt, ohne dass man aber diesen Ort als bloßen Ruheraum begreifen könnte. Im Gegenteil: Tina Stroheker hat gerade das Leben in der Provinz ganz bewusst reflektiert und literarisch umgesetzt und sie hat sich darüber hinaus in vielfältigen Initiativen vor Ort engagiert, etwa durch die Gründung der Literarischen Werkstatt Göppingen als Diskussionsforum für Autoren der Region oder durch ihren Einsatz für Josef Mühlberger, jenen fast vergessenen böhmischen Autor und Vorkämpfer für die deutsch-tschechische Versöhnung, der nach dem Krieg bis zu seinem Tod in Eislingen lebte.
Noch etwas anderes ist charakteristisch für Stroheker: ihre kontinuierliche Zusammenarbeit mit bildenden Künstlern. Aus solchen Begegnungen heraus entwickelten sich die ersten Gedichtbände, wobei von vornherein das Grundprinzip der Gleichberechtigung galt. Bilder und Fotos liefern keine Illustrationen zu Texten, sondern stehen für sich, geben eigenständige Antworten ...