Geburtstag: | |
Nation: | Deutschland |
von Beat Mazenauer
Stand: 15.05.2018
Ist es Pop? Und wenn ja, wieso? Der Autor, Musiker und DJ Thomas Meinecke wird gerne unter dieser modischen Kategorie abgehandelt. Daran ist er selbst nicht unschuldig, hat er doch wiederholt geäußert, dass er am „Pop“ die Beweglichkeit und die Niederschwelligkeit sehr schätze. Kommt hinzu, dass Meinecke (als Sänger und Texter) mit seiner Band FSK („Freiwillige Selbstkontrolle“) seit Anfang der 1980er Jahre als Aushängeschild der Independent Scene gilt, als „Band für die deutsche Intelligenz“ (Diedrich Diederichsen). Die musikalischen Experimente, die von FSK seit 1980 vorangetrieben werden, grundieren das literarische Schaffen Meineckes.
Kein Zweifel also, Thomas Meinecke pflegt ein enges Verhältnis zur traditionellen Pop-Kultur beziehungsweise zu populären künstlerischen Ausdrucksformen. Daraus eine Verwandtschaft mit der zeitgenössischen, modischen Pop-Literatur abzuleiten, wäre sicher voreilig. Zwischen Benjamin von Stuckrad-Barres „Soloalbum“ etwa und Meineckes „Hellblau“ klaffen Welten, auch wenn in beiden Büchern ein popkultureller Sound mitschwingt. Die Differenz liegt im literarischen Grundverständnis.
Je länger inzwischen über Pop und Pop-Literatur geredet wird, desto unschärfer wird der Begriff. Allgemein besagt er mittlerweile bloß noch, dass eine neue Generation nicht mehr mit Mozart sozialisiert worden ist, sondern Roxy Music, Techno ...