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KLG

Thomas Brasch

Geburtstag: 19. Februar 1945
Todestag: 3. November 2001
Nation: Deutschland

von Hanno Beth und Michael Töteberg



Thomas Brasch - Essay

Stand: 15.09.2013

„Diese Gedichte“, so schrieb Eckart Krumbholz 1975 zur Einführung in Thomas Braschs erste selbstständige, noch in Ost-Berlin erschienene Publikation, das „Poesiealbum“ (1975), „sind gerechtfertigt durch die Stärke und Originalität des dichterischen Ansatzes, der poetischen Sprache und dessen, was sie oft provo­zierend artikuliert … Wenn sich Thomas Brasch der Gegenwart und der Zukunft zuwendet, geht es ihm vor allem um die Lauterkeit vor der Revolu­tion, empört ihn Egoismus, Spießertum, Selbstzufriedenheit, Kleinmut. Ein gewisser Hang zur Maßlosigkeit ist dabei nicht zu übersehen; hier wird Brot nicht mit dem Messer geschnitten, sondern mit dem Beil abgehauen. Freilich indem der Autor selbstbewußt in die Öffentlichkeit spricht, ihr seine Deu­tung von Zeit und Leben gibt, erhält die Öffentlichkeit die Möglichkeit, mit ihm das Gespräch zu führen, auch ihm zu widersprechen.“ Diese Möglichkeit wurde der DDR-Öffentlichkeit jedoch kurz darauf wieder entzogen: Brasch wurde, eigenen Angaben zufolge, im Zusammenhang mit der Veröffentli­chung seines Buches „Vor den Vätern sterben die Söhne“ (1977) im West-Berliner Rotbuch Verlag von der zuständigen Kultusbürokratie bedeutet, dass in abseh­barer Zeit in der DDR von ihm nichts erscheinen ...



Der Artikel über Thomas Brasch ist nur einer von derzeit mehr als 700 Artikeln über Leben und Werk herausragender deutschsprachiger Autoren im „KLG – Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur“. Das KLG bietet neben Biogrammen und ausführlichen Essays über Werk und Wirkung auch jeweils ein Werkverzeichnis und eine Bibliographie der Sekundärliteratur.
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