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KLG

Terézia Mora

Geburtstag: 5. Februar 1971
Nation: Ungarn

von Hartmut Vollmer



Terézia Mora - Essay

Stand: 15.05.2019

In ihrer Vorlesung, die sie im Rahmen der Tübinger Poetik-Dozentur 2006 hielt, reflektierte Terézia Mora über den Beginn ihrer schriftstellerischen Existenz. Ihr erster literarischer Text, die 1997 entstandene Erzählung „Durst“, habe sich „quasi aus dem Nichts heraus“ entwickelt. Ausgehend von einem ersten lapidaren Satz, „Großvater trinkt“, habe eine komplexe Idee zur Sprache gefunden und geradezu zwanghaft einen Schreibprozess ausgelöst („Neue Zürcher Zeitung“, 10. 3. 2007, „gekürzte Fassung“ der Vorlesung; auch in „Nicht sterben“, 2015). Die Erzählung „Durst“, mit der Mora 1997 den Open-Mike-Wettbewerb der Berliner LiteraturWERKstatt gewann, sollte initiatorischer Teil ihres 1999 erschienenen, von der Literaturkritik hoch gelobten Debütbandes „Seltsame Materie“ werden. Die junge Autorin hatte bezüglich dieses Buches große Erwartungen geweckt, da sie für die darin enthaltene Erzählung „Der Fall Ophelia“ wenige Wochen vor der Publikation des Bandes mit dem renommierten Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet worden war.

„Seltsame Materie“ umfasst zehn Erzählungen, deren gemeinsamer Schauplatz das dörfliche ungarische Grenzland zu Österreich ist. Die Grenze, als dominantes Erzählmotiv, markiert mit der Trennung der politischen Systeme, zwischen Diktatur und Demokratie, eine soziale und kulturelle – insbesondere sprachliche – Teilung, von der die auftretenden Figuren signifikant gezeichnet sind. ...


Der Artikel über Terézia Mora ist nur einer von derzeit mehr als 700 Artikeln über Leben und Werk herausragender deutschsprachiger Autoren im „KLG – Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur“. Das KLG bietet neben Biogrammen und ausführlichen Essays über Werk und Wirkung auch jeweils ein Werkverzeichnis und eine Bibliographie der Sekundärliteratur.
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