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Nation: | Deutschland |
von Ulrich Rüdenauer und Isabelle Stauffer
Stand: 15.09.2020
Bereits mit dem Namen fängt das Literarische und die wundersame Poetisierung an. „In Lewitscharoff sind enthalten das Levitenlesen, der Schlaffittich und der Witsch“, schreibt Sibylle Lewitscharoff in ihrer poetologischen Selbstauskunft „27 Fragen“ (2000). „Das Ganze endigt auf o-Doppel-f, die jeden, der sich gern in Handschrift übt, zu zwei hochschießenden Aufschwüngen und zwei ebenso tief hinabschießenden Strichzügen verlocken.“ Poetische Aufschwünge und Verlockungen sprachlicher Art kennzeichnen auch das Werk von Lewitscharoff: Wie das Eingangszitat beweist, schätzt die Autorin nicht nur sprachspielerische Weltzugänge, sondern auch Ironie und Witz (und ist in allen drei genannten Punkten einem ihrer literarischen Vorbilder, nämlich Jean Paul, nicht unähnlich). Zum ersten Mal hat sie diese Lust am poetischen Spiel einer größeren Öffentlichkeit mit ihrer Erzählung „Pong“ bewiesen, mit der sie die Klagenfurter Jury überzeugen und den Ingeborg-Bachmann-Preis 1998 gewinnen konnte.
Der Titelheld Pong ist eine Figur in der Tradition Franz Kafkas, ein Odradek der Gegenwart, ein seltsamer Kauz, der sich seine Welt im Kopf ver- und wieder zurechtrückt und zu den großen literarischen Neurotikern und Phantasten zählen darf. In der realen ...