Geburtstag: | |
Nation: | Deutschland |
von Björn Vedder
Stand: 15.02.2016
Die Romane und Erzählungen Ralf Bönts haben inhaltliche Gemeinsamkeiten: Das Aufwachsen im ostwestfälischen Bielefeld und die Flucht daraus, insbesondere nach Berlin, das Leben dort und die Arbeit als Physiker, die Ziel- und Orientierungslosigkeit einer in den späten 1960er Jahren geborenen Generation und ihre Distanz zur Generation der Eltern. Diese Themen können leicht mit der Person des Autors in Verbindung gebracht werden, und die Rezeption tat dies üblicherweise auch. Bönt hingegen betont den Anteil des Fiktionalen an seinem Schaffen. Gleichwohl ist eine durch die genannten Aspekte gekennzeichnete Familienähnlichkeit der Figuren seiner Werke auszumachen. Allein die Charaktere um Michael Faraday, die Hauptfigur im Roman „Die Entdeckung des Lichts“, unterscheiden sich teilweise davon.
Auf formaler Ebene teilen Bönts Arbeiten eine verschachtelte Erzählkonstruktion und eine bewusst kunstlose Sprache, die sich insbesondere in den ersten beiden Romanen eng an das Mündliche anlehnt. „Reden wir langsam frei weg von der Leber“, sagt beispielsweise der Erzähler in „Gold“. Dabei fällt auf, dass die erzählerische Komplexität, die in den frühen Arbeiten oft unangemessen wirkt, im Fortgang des Werks zunehmend zurückgenommen, der rhetorische Gestus der Sprache aber kunstvoller wird, wie ...