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Nation: | Deutschland |
von Klaus Fischer und Matthias Kußmann
Stand: 01.10.2005
Nachdem Mitte der siebziger Jahre eine Reihe herausragender Gedichtbände erschienen war, darunter auch Rainer Malkowskis vielfach besprochenes und hoch gelobtes Debüt „Was für ein Morgen“ (1975), zögerte die Literaturkritik nicht, sogleich eine „neue Lyrikwelle“ zu diagnostizieren. Doch lässt sich Malkowski nicht ohne weiteres zu den Lyrikern der ebenfalls 1975 ausgerufenen ‚Neuen Subjektivität‘ rechnen, wie dies etwa Jörg Drews („Akzente“ 1, 1977) tat, der ihn sogar für einen ihrer Hauptvertreter ausgab. Zwar zeigen sich Gemeinsamkeiten mit anderen Autoren der siebziger Jahre: Auch Malkowski verwendete eine direkt nachvollziehbare, metaphernarme Sprache und gestaltete häufig die emotionale Beziehung zu dem, was ihn unmittelbar umgab und bewegte. Doch Drewsʼ ohnehin pauschalierende Kritik, dass nämlich der „Verlust an politischer Perspektive“ Ende der sechziger Jahre zu einer „unfreiwilligen Rückkehr in die Vereinzelung“ und zu einer daraus entstehenden „recht schick halblinken Melancholie“ führen musste, trifft auf Malkowski kaum zu. In seinen Gedichten findet sich nirgends ein Reflex auf enttäuschte politische Hoffnungen oder das betrübt-genussvolle Zirkulieren in nur privaten Innerlichkeitsräumen.
Bereits in „Was für ein Morgen“ entwickelte Malkowski nahezu sein gesamtes thematisches und ...