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Nation: | Deutschland |
von Corina Caduff und Sigrid Weigel
Stand: 01.06.2011
Dass der Schriftsteller P.P.Zahl vom Feuilleton erst Mitte der 1970er Jahre wahrgenommen wurde, hat seine Ursache nicht allein darin, dass er seitdem zum Fall Zahl wurde, sondern auch in den kollektiven Arbeitszusammenhängen seiner frühen literarischen Tätigkeit: Die Öffentlichkeit, für die er schrieb und in der er agierte, war die Außerparlamentarische Opposition der späten 1960er Jahre in Berlin. „Ich bin (auch) Schriftsteller“: In dieser Angabe zu seiner Person fasste Zahl 1976 vor Gericht sein Literaturverständnis zusammen: Schreiben als Bestandteil politischer Praxis.
Nach Beendigung einer Druckerlehre ging Zahl 1964 nach Westberlin und begann 1966, eigene Texte zu veröffentlichen: Gedichte, Kurzgeschichten, Flugblätter für die Straßenöffentlichkeit, Artikel für die Alternativpresse der APO ebenso wie für Publikumszeitschriften, Anthologien und Lesebücher.
Im Vorwort zu einer 1976 besorgten Edition mit verfügbaren Arbeiten aus der Zeit ab 1969 schrieb Zahl: „Dieser Band enthält Aufsätze, Kritiken und Artikel aus der nun fast zehnjährigen Geschichte der Neuen Linken. Es sind nicht Texte eines Journalisten, sondern eines Westberliner Militanten. Eines Militanten, der schrieb, druckte, buchbinderte, Flugblätter verteilte, in den Straßen kämpfte, nach und nach lernte, ...