Geburtstag: | |
Nation: | Deutschland |
von Malte Dahrendorf
Stand: 01.11.2010
Paul Maar hat sich seit den siebziger Jahren einen herausragenden Platz in der westdeutschen Kinderliteratur ‚erschrieben‘, und dies, obwohl er mit seiner Fantasie quer zum Zeitgeist zu liegen schien, der eine Zeitlang sozialkritischen Realismus bevorzugte. Auffällig ist schon seine, nur noch mit Friedrich K. Waechter vergleichbare, Mehrfachbegabung: Er ist ein bedeutender Erzähler für Kinder, doch werden seine Erzählungen für Kinder und solche Erwachsene, die sich einen Sinn für kindliche Seh- und Erfahrungsweisen bewahrt haben, noch von seinen Theaterstücken übertroffen, von denen z.B. „Kikerikiste“ zu den erfolgreichsten Autoren-Kindertheaterstücken der Bundesrepublik in den siebziger Jahren zählt; er ist ein ‚Sprachspieler‘ und Kinder-Lyriker von Rang; er ist Illustrator vieler seiner Bücher und visualisiert seine Textintention auf geniale Weise; er ist ein vorzüglicher Cartoonist und Zeichner kleiner Comic-Geschichten und hat auch Bilderbücher vorgelegt. Maars – scheinbares – Querliegen zum Zeitgeist gründet in seiner Vorliebe für verrückte Einfälle, unterhaltsamen Spaß, Fantastik mit Hintersinn und in der Leichtigkeit seiner Diktion; das hat sein – nur etwas versteckteres, immer unaufdringliches – Engagement eine Zeitlang verdecken können. Nicht nur hat er auch einen realistischen Jugendroman zum Generationenverhältnis („Andere Kinder wohnen auch bei ...