Geburtstag: | |
Nation: | Deutschland |
von Peter Langemeyer
Stand: 15.05.2021
Für ihr Romandebüt „Der Russe ist einer, der Birken liebt“ (2012) erhielt Olga Grjasnowa von der Literaturkritik viel Lob. Mit der Hauptfigur sei „ein neuer Typus in der deutschen Gegenwartsliteratur“ geschaffen worden, bemerkte die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. „Zeitgeschichtlich wacher, literarisch eigensinniger war lange kein deutsches Debüt“, urteilte „Die Zeit“ und führte den Erzählstil der Autorin auf die „Stimmung (…) der Jahre seit 9/11, mit den Terrorangriffen von Madrid und London, dem zweiten Irak- und dem Afghanistankrieg“, zurück. Die „Neue Zürcher Zeitung“ bezeichnete Olga Grjasnowa als die „Stimme einer neuen Generation“, für die Globalisierung, Multikulturalität und Kosmopolitismus, aber auch Hegemonialität, Rassismus und Heimatlosigkeit zum Lebensalltag gehörten. Dabei blieb es nicht aus, dass der Roman vor dem Hintergrund ihrer Biografie rezipiert wurde, schienen der Kritik die aserbaidschanische Herkunft und die hybride Sozialisation der Autorin doch die Authentizität ihres Schreibens zu verbürgen. Olga Grjasnowa distanzierte sich in Interviews allerdings von einer autobiografischen Lesart ihres Werkes, obwohl dieses zweifellos aus eigenem – und fremdem – Erleben geschöpft ist. Die Autorin wurde für ihre Veröffentlichung mit mehreren Literaturpreisen und Stipendien ausgezeichnet. Auch bei der Leserschaft fand ...