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KLG

Margit Schreiner

Geburtstag: 22. Dezember 1953
Nation: Österreich

von Christa Gürtler



Margit Schreiner - Essay

Stand: 15.02.2019

Seit ihrem Debüt im Jahr 1989 mit dem Erzählband „Die Rosen des Heiligen Benedikt“ gilt Margit Schreiner als Spezialistin für „Liebes- und Hassgeschichten“ – so der Untertitel. Sie bekennt sich dazu, dass ihre eigene Lebensgeschichte Ausgangspunkt ihres Schreibens ist. Gleichzeitig grenzt sie sich ab von Begriffen wie Wahrheit und Authentizität und spielt mit der möglichen Verwechslung von Kunst und Leben. Deshalb kann sie in einem Interview auch selbstironisch behaupten: „99 Prozent erfunden, 99 Prozent wahr“.

Als Chronistin des Alltagslebens und insbesondere weiblicher Lebenserfahrungen geraten familiäre Konstellationen – Vater, Mutter, Kind – zwischen Geburt und Tod ins Visier ihrer literarischen Erkundungsreisen, die bestimmt sind von ihrer Lust am Aufdecken und ihrem Widerstand gegen das Zudecken gesellschaftlicher Unzumutbarkeiten. Ihre Literatur – Prosa, Romane, Essays, Hörspiele, Theaterstücke, ein einziger Gedichtband – ist geprägt von einer Schamlosigkeit, die sie auch an anderen Schriftstellern und Schriftstellerinnen bewundert. Die Meisterin der Rollenprosa, deren Spektrum von der scheinbar naiven Kinderperspektive bis zum verlassenen Ehemann reicht, verstört bisweilen, weil sie Erwartungshaltungen zerstört und nicht nur in ihrem „Buch der Enttäuschungen“ (2005) für die Enttäuschung als Lebens- und Schreibhaltung plädiert. ...



Der Artikel über Margit Schreiner ist nur einer von derzeit mehr als 700 Artikeln über Leben und Werk herausragender deutschsprachiger Autoren im „KLG – Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur“. Das KLG bietet neben Biogrammen und ausführlichen Essays über Werk und Wirkung auch jeweils ein Werkverzeichnis und eine Bibliographie der Sekundärliteratur.
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