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Nation: | Deutschland |
von Bruno H. Weder
Stand: 15.10.2002
Wenn man die Liste der Veröffentlichungen Manfred Bielers betrachtet, stellt man eine enorme Produktivität fest, die sich aber nicht nur auf Erzählungen und Romane beschränkt, sondern auch sehr viele Arbeiten im dramatischen Bereich (Hör- und Fernsehspiele) umfasst. Möglicherweise bedingt durch seine Umzüge (von Ost-Berlin über Prag nach Süddeutschland), ist er innerhalb der Tendenzen neuerer Literatur schwer einzuordnen. Konkret ist ihm vorgeworfen worden, „weiterhin unreflektiert einen konventionellen Realismus fortzuschreiben“ (Heinrich Vormweg). Konrad Franke in seinem Buch „Die Literatur der DDR“ sieht Bieler schwankend zwischen Realismus und Symbolismus, nennt ihn stark abhängig von seinen russischen Vorbildern des 19. Jahrhunderts und findet, er sei „ein Begabter, Sprachsicherer, der seine Eigenart noch nicht gefunden hat. Vielleicht steht ihm die Gabe des leichten Wortfindens im Weg.“ Bieler selbst bezeichnete sein Schreiben als „(…) in der ,Anlage symbolisch, in der Ausführung realistisch‘, wenn Sie so wollen“. Diese Vorwürfe täuschen nicht über die Wirklichkeit hinweg; denn Bieler hatte als Schriftsteller vielfach großen Erfolg, was damit zusammenhängen mag, dass eines seiner Rezepte lautete: „In dieser Beziehung (was das Schreiben betrifft) fühle ich mich völlig ...