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Nation: | Schweiz |
von Pia-Elisabeth Leuschner
Stand: 01.03.2009
Einen „Sprachasketen“ (Philipp Gut), einen „hochkarätigen Sprachverdichter“ (Gunhild Kübler) hat man ihn genannt, einen „Meister der minimalisierenden Ironie“ (Samuel Moser) und den ersten „Zenmeister der schweizerischen Literatur“ (Andreas Langenbacher). Und obwohl Kurt Aebli noch bis zur Verleihung des ersten Basler Lyrikpreises an ihn als der „vermutlich am meisten unterschätzte Schweizer Schriftsteller“ (Kübler) bezeichnet werden konnte, erreichte er bereits in den 1990er Jahren, dass sein Name zum Signum für eine spezifische Weltsicht wurde. Von einer „Aeblifizierung des Alltags“ oder der Welt spricht seither die Kritik, von „Aebligrammen“ oder gar einer „Aeblinomie“ (Urs Allemann).
Tatsächlich ist das zentrale Anliegen dieses Werks ontologischer Natur, und eine andere Aussage der Kritik, dass Aebli sich „seit seinen ersten Veröffentlichungen (…) der radikalen Selbsterkundung gewidmet“ habe (Michael Braun), greift insofern zu kurz, als die scheinbare Selbstzentriertheit des Autors nur die phänomenologische Erscheinungsform jener Frage nach dem Sein bildet, die sich als Konstante durch sein Werk zieht. Seine Lyrik und seine Erzählprosa ergänzen sich zu dieser Weltsicht und sind gleichermaßen von Tendenzen der Verknappung und Verdichtung gekennzeichnet.
In seinem lyrischen Debüt führt sich Aebli als „Der perfekte Passagier“ (1983) ...