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KLG

Klaus Pohl

Geburtstag: 30. März 1952
Nation: Deutschland

von Michael Töteberg



Klaus Pohl - Essay

Stand: 01.06.2010

Klaus Pohl, weder schauspielernder Dramatiker noch schreibender Schauspieler, versteht sich als „Autor im Theater“. Seine ersten Stücke, während der Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar entstanden, blieben jedoch in der Schublade, und zunächst entwickelte sich der Schauspieler Pohl. Die Regisseure holten ihn für bestimmte Rollen: Jugendliche, die sich kriminellen Banden anschließen; Existenzen am Rande der Gesellschaft, die sich als Künstler fühlen, denen aber soziale Anerkennung versagt wird; psychisch labile Menschen, die nur mit Mühe die bürgerliche Fassade aufrecht erhalten können. Ihr Auftreten wirkt gehemmt und linkisch oder nervös, gehetzt; Pohl denunzierte diese Figuren nicht, sondern ließ hinter ihren unadäquaten Haltungen und Gesten eine heftige, ungestüme Kraft durchscheinen. Als Beispiel für die Bühnenpräsenz dieses Schauspielers sei hier aus Henning Rischbieters Kritik der Züricher „Iwanow“-Inszenierung zitiert: „Klaus Pohl, hager, lang, der Körper wie ins Moralkorsett unbeweglich eingepanzert, auch die Arme starr am Körper herab, doch die Hände nach außen gewinkelt, als müßte er sich aufstützen, um im Sumpf nicht zu versinken, die Stimme rauh und unbeirrbar, aber auch querulantisch unempfindlich für die anderen, fordernd vorangehend“ („Theater heute“, 1983. H.3). In der Uraufführung von Botho Straußʼ ...



Der Artikel über Klaus Pohl ist nur einer von derzeit mehr als 700 Artikeln über Leben und Werk herausragender deutschsprachiger Autoren im „KLG – Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur“. Das KLG bietet neben Biogrammen und ausführlichen Essays über Werk und Wirkung auch jeweils ein Werkverzeichnis und eine Bibliographie der Sekundärliteratur.
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