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Nation: | Deutschland |
von Werner Jung
Stand: 01.06.2003
Sogleich nach ihrem ersten Erzählband „Der Mann aus dem See“ (1983) bescheinigte die Kritik Keto von Waberer ein außerordentliches Erzähltalent, sprach von ihrer „Kunst, mit Selbstverständlichkeit zu erzählen“, was sich insbesondere in „Momentaufnahmen von großer Eindringlichkeit“ (Tilman Spengler) zeige. Nach ihrem dritten Buch hieß es, Keto von Waberer habe bereits eine „Souveränität erreicht, die viel erhoffen läßt“ (Hansjoachim Bleyl). Und anlässlich ihres Erzählbandes „Fischwinter“ (1991), ihres sechsten Buchs, meinte Sybille Simon-Zülch, sie habe nun ein gänzlich „müheloses Erzählen“, „frei vom Gewicht gefühliger Bedeutung“ erreicht. Gelobt wurde die Autorin darüber hinaus für ihre genauen Beobachtungen und minuziösen Beschreibungen, für ihre Gabe, banale Alltäglichkeiten aufzuspüren, um darunter Abgründe der menschlichen Existenz zu zeigen; und nicht zuletzt auch für ihre unprätentiöse, oft spielerisch leichte Sprache.
Gegenstände und Themen der Erzählerin Keto von Waberer sind begrenzt: Immer stehen eigene Erfahrungen, Selbsterlebtes und Gehörtes oder nebenbei Aufgeschnapptes im Vordergrund ihrer Geschichten. Ob in deutschen Kleinstädten, in italienischen Großstädten, in Südamerika oder in den USA – immer lassen sich Parallelen zum Lebensweg der Autorin ausmachen. Eine Vorliebe hat sie für Liebesgeschichten aller Arten und Schattierungen. ...