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Nation: | Deutschland |
von Peter Bekes
Stand: 15.02.2016
Der Kölner Autor Jürgen Becker gehört zu den wenigen Schriftstellern der Avantgarde, deren literarische Produktionen der Aufmerksamkeit und Zustimmung einer zwar nicht breiten, aber dennoch im Umfang konstant bleibenden Leserschaft sicher sein können. Und obwohl die Lektüre seiner Texte viel Geduld und Konzentration erfordert, weil sie sehr komplex sind, wurden sie schon früher in andere Sprachen übersetzt.
Das literarische Werk Jürgen Beckers wurde anfangs im Wesentlichen von sprachlichen Experimenten bestimmt, wie sie die drei Prosastudien „Felder“ (1964), „Ränder“ (1968) und „Umgebungen“ (1970) repräsentieren. Nachdem ein mit Wolf Vostell verfasster Textband „Phasen“ (1960), der Typogramme und Gedichte enthielt, nur von einem kleinen Teil der literarischen Öffentlichkeit zur Kenntnis genommen wurde, konnte Becker mit dem Prosabändchen „Felder“ einen ersten größeren literarischen Erfolg verbuchen. Schon die Zuordnung dieses Textbandes zur Prosa ist nicht ganz unproblematisch. Die darin vom Autor zusammengestellten 101 Sprachfelder, die gleichzeitig auch topografische Erkundigungen, also Realitätsfelder sein wollen, erweisen sich als Texteinheiten, in die lyrische Einlagen („Felder“, 27 ff.; 78; 96 ff.), epische Momente und szenische Komplexe („Felder“, 58; 91 ff.) einkomponiert sind. Manche dieser Felder könnte man zutreffend mit dem seit Baudelaire üblichen Begriff ...