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KLG

Jurek Becker

Geburtstag: 30. September 1937
Todestag: 14. März 1997
Nation: Deutschland

von Sigrid Lüdke-Haertel (E) , W. Martin Lüdke (E) , Michael Töteberg (B)(B) und Nicolai Riedel (B)



Jurek Becker - Essay

Stand: 01.11.2010

DDR-Autoren hatten es schwer. Dort, wo sie zu Hause waren, und auch im anderen Teil Deutschlands. Jurek Beckers Roman „Der Boxer“, im Herbst 1976 (auch) in der Bundesrepublik erschienen, fand eine geteilte Aufnahme, überwiegend negative Stimmen. Die Kritik ging bis zum Vorwurf der Akkomodation, die Gegenwart sei ausgespart, der Autor angepaßt. Doch Beckers Engagement im Fall Biermann, die Folgen, die daraus resultierten, schließlich das zeitlich limitierte Exil in West-Berlin, das ihm die DDR-Behörden zugestanden, ohne Wohlverhaltensklausel – all das verschaffte Becker eine Publizität, die nur einer politischen Erklärung zugänglich ist. Doch der Fall Becker demonstriert bloß, was für den Schriftsteller Becker ohnedies außer Frage stand: die untrennbare Verknüpfung von Literatur und Politik. Es bedurfte dazu keineswegs dessen, was man sozialistische Übergangsgesellschaft nannte, also der Probleme und Schwierigkeiten, die sich aus dem beabsichtigten Aufbau einer sozialistischen Gesellschaftsordnung ergeben und die, wie man weiß, in der DDR eine spezifische Ausprägung erfahren haben. Natürlich schärfte eine solche Problematik das politische Bewußtsein, schärfte mithin den Blick für die ...



Der Artikel über Jurek Becker ist nur einer von derzeit mehr als 700 Artikeln über Leben und Werk herausragender deutschsprachiger Autoren im „KLG – Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur“. Das KLG bietet neben Biogrammen und ausführlichen Essays über Werk und Wirkung auch jeweils ein Werkverzeichnis und eine Bibliographie der Sekundärliteratur.
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