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Nation: | Deutschland |
von Carola Hähnel-Mesnard
Stand: 15.02.2021
Seit ihrem literarischen Debüt „Der Körper des Salamanders“ (2001) zählt Julia Schoch zu den Autorinnen und Autoren, die sich literarisch am Intensivsten mit dem gesellschaftlichen Umbruch von 1989 und dem darauffolgenden Transformationsprozess auseinandergesetzt haben. Die 1974 geborene Autorin gehört einer Generation an, welche die Ereignisse im Herbst 1989 als Jugendliche erlebte, von ihrer DDR-Sozialisation jedoch stark genug geprägt war, um die grundlegenden Veränderungen als einen tiefen Einschnitt im eigenen Leben zu empfinden. Im Interview sprach Schoch von der „Erfahrung eines absoluten Bruchs“, der „grundlegende(n) Erfahrung, dass das, was da ist, nicht selbstverständlich ist“ („Generation Trabant“, in: Die Welt, 9. 11. 2002). Julia Schochs Fiktionen gehen den Spuren dieser besonderen Geschichtserfahrung auf eindringliche Weise nach, ihre Figuren sind noch in der Gegenwart aufs Tiefste von der geschichtlichen Zäsur 1989 geprägt.
Das Werk der Autorin wurde immer wieder von der Literaturkritik gewürdigt und durch die Aufnahme in Literaturgeschichten auch einem ersten Kanonisierungsprozess im Feld der Gegenwartsliteratur unterzogen. Julia Schochs erster Erzählband „Der Körper des Salamanders“ wurde sofort einhellig positiv aufgenommen. Man feierte den „Auftritt der Erzählerin Julia Schoch“ als „Ereignis“ und unterstrich ihr Streben nach ...