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Nation: | Deutschland |
von Therese Hörnigk und Jan Strümpel
Stand: 01.03.2009
„Man hat unserer Generation viel in Aussicht gestellt. Geworden ist längst nicht alles. Man hat an uns appelliert, wirklich machen ließ man uns kaum“, resümiert der Ich-Erzähler des Romans „Der Schattenfänger“ (1989). Die Machtverhältnisse, auf die diese Kritik gemünzt war, existierten nicht mehr, als das Buch auf den Markt kam. Doch im Gegensatz zu seiner Figur hat sich Laabs den Verhältnissen nicht entzogen, sondern seiner Stimme auch nach dem Ende der DDR eindringlich Geltung verschafft.
Erste literarische Wortmeldungen des Dresdner Joochen Laabs waren im Zuge der ‚Lyrikwelle‘ Mitte der 1960er Jahre zu vernehmen. Seit 1964 erschienen (im Verlag Neues Leben) Gedichte des Diplomingenieurs für Verkehrstechnik in der Textreihe „Auswahl“. Öffentliche Lesungen folgten, und Laabs zählte bald zu der Gruppe von Autoren um Klaus Schlesinger, Jurek Becker, Peter Gosse, Gerti Tetzner, Volker Braun, Helga Schütz und anderen, die – ausgestattet mit einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein – als die „junge Autorengeneration“ seit Mitte der 1960er Jahre auf sich aufmerksam machte. Ihre Wahrnehmungen waren generationsgeprägt, der Blickwinkel auf die Nachkriegswirklichkeit im Osten Deutschlands, auf Neuanfang und Aufbau ...