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Nation: | Deutschland |
von Karol Sauerland (E) , Rainer Gerlach (B) und Thomas Schaefer (B)
Horst Bienek deütierte bereits als Neunzehnjähriger mit einem Gedicht und einer Erzählung; in den zwei Jahren danach schrieb er weitere Gedichte und Erzählungen. Seine „Anfänge standen“, wie Martin Gregor-Dellin berichtete, „im Zeichen der französischen Symbolisten. Er besaß eine erstaunliche Kenntnis von Baudelaire, Rimbaud und Mallarmé, die er sich mit sechzehn, siebzehn Jahren in den Elendsquartieren der Nachkriegszeit, in Köthen, Potsdam, bei nächtlicher Lektüre in einer Dachkammer, in der im Winter das Wasser im Waschbecken gefror, angeeignet hatte. In letzter Zeit hatten ihn Paul Eluard in der Übertragung von Hermlin, Pablo Neruda und natürlich Hermlin selbst mit seinen Sammlungen ‚Die Straße der Furcht‘ und ‚Zweiundzwanzig Balladen‘ beeinflußt.“ Er galt als ein begabter Autor, der im Sinne der DDR-Kulturpolitik förderungswürdig war (Teilnahme am ersten Lehrgang für Junge Schriftsteller in Bad Saarow, dem Vorläufer des Literaturinstituts in Leipzig). Becher und Hermlin erwähnten ihn lobend bei offiziellen Auftritten. Brecht, bei dem er eine Zulassungsarbeit „Elemente des epischen Theaters in dem Stück ‚Haben‘ von Julius Hay“ schrieb, interessierte sich für ihn.
Dieser verheißungsvolle Beginn wurde ...