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Nation: | Deutschland |
von Stephan Reinhardt (E) , Christiane Freudenstein (B) und Rainer Gerlach (B)
Stand: 15.05.2018
Als 1965 das erste Buch des gerade 30-jährigen Hermann Peter Piwitt erschien, betrat damit ein junger Schriftsteller die literarische Bühne, der schon seit geraumer Zeit als ‚Geheimtipp‘ gegolten hatte. Ausgestattet mit einem Schutzumschlag von Günter Grass, versammelte Piwitt in seinen „Herdenreichen Landschaften“ zehn (z.T. schon in Zeitschriften wie „Akzente“, „Diskus“ erschienene) Geschichten, die ihn sofort als originäres, eigenwilliges und auch schwieriges Talent bekannt machten. (Die Erzählung „Malchus“ ist Piwitts Beitrag für den kollektiv geschriebenen Roman „Das Gästehaus“.) Ein intellektueller Schriftsteller, ein raffinierter und zugleich verspielter poeta doctus, der im Gegensatz zu den gleichzeitigen Debütanten Peter Bichsel und Günter Herburger das realistische, psychologische Erzählen durch formales Experiment unterlaufe – das ungefähr war das Entrée, das ihm die zeitgenössische Kritik von 1965 in die Literatur verschaffte. Bis zu seinem zweiten Roman „Die Gärten im März“ (1979) ist Piwitt sich unter anderem auch darin treu geblieben: ein Erzähler zu sein, der der Übertragung der inhaltlichen, stofflichen Intention in eine adäquate Ästhetik eine zentrale Bedeutung beimisst. Die Landschaften, die Piwitt in seinen Erzählungen beschreibt, sind ...