von W. Martin Lüdke (E) , Manfred Mixner (E) und Nicolai Riedel (B)
Münchhausen, so lässt sich einer philosophischen Abhandlung entnehmen, steckte tatsächlich in einer (realen?) Zwangslage: Entweder zieht er sich selbst aus dem Sumpf oder er – versinkt. Wie trostreich der Begriff sein mag, der hier zur Verfügung steht – von Aporie wäre zu reden – sei dahingestellt.
„Im Grunde genommen sind wir literarische Figuren, Kunstprodukte, an denen die Wirklichkeit vorübergeht, weil wir eine eigene Wirklichkeit haben. Wir sind gleichsam Romanfiguren, die sich nur in der Sprache gebärden. Hinter uns steht kein Leben, keine Geschichte, kein revolutionärer Geist, keine Ideologie, die die Welt verändert. Wir befinden uns hier in diesem Salon, spielen Billard, sprechen, plaudern, reden, definieren unsere Personen, uns selbst in nichts anderem als Sprechakten. Wir bestehen nur aus Sprache und Spiel. Diesen Zustand genießen wir, einen Zustand, der uns von Verantwortung loslöst. (…) Uns definiert nichts anderes als die Sprache. Das, was draußen passiert, berührt uns nicht, kann uns nicht berühren, denn es ist nicht vorhanden.“
Diese Sätze, gegen Ende des Romans „Exil oder der braune Salon. ...