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Nation: | Deutschland |
von Annette Deeken
Stand: 01.03.2007
Heinz Piontek gehört zu den literarischen Einzelgängern, die hartnäckig und unbeirrbar an ihrer Art, die Dinge zu sehen, festhalten. In Interviews rubrizierte er sich selbst gern als Außenseiter unter Berufung auf das Goethe-Zitat: „Gegen die Kritik kann man sich weder schützen noch wehren. Man muß ihr zum Trotz handeln, und das läßt sie sich nach und nach gefallen.“ Gefallen finden die meisten Piontek-Rezensenten vor allem an dem umfangreichen, breit gefächerten Werk, das in einer dickleibigen sechsbändigen (im Übrigen mangelhaft edierten) Gesamtausgabe vorliegt. Und würde Quantität allein schon ein hinreichendes Urteil über die Qualität der literarischen Produktion begründen, so stünde der Lyriker, Erzähler, Hörspielautor und Essayist Piontek sicherlich nicht länger im Schatten bekannter deutscher Schriftsteller. Immerhin haben seine Gedichte seit langem Eingang in Schulbücher und mehr als 300 Anthologien gefunden; vor allem das lyrische Werk wurde in viele Sprachen übersetzt. Der Übersetzungsleistung Pionteks ist zu danken, dass die Gedichte des Engländers John Keats nicht in Vergessenheit geraten sind. Auch mit Reiseskizzen (wie „Windrichtungen“, 1963) und Gedichtanthologien („Neue deutsche Erzählgedichte“, 1964) ist Piontek an die Öffentlichkeit getreten. Die ...