Geburtstag: | |
Nation: | Deutschland |
von Hans-Rüdiger Schwab
Stand: 01.10.2001
Unter den Autoren seiner Generation profilierte sich Hans Pleschinski Mitte der achtziger Jahre in relativ kurzer Zeit als ebenso unterhaltsamer wie gescheiter Fabulierer, dem neben Witz und Leichtigkeit des Tons ein ungewöhnlicher Reichtum an Einfällen zu Gebote steht. Urbanität und Übermut, Wissen und Charme gehen bei ihm eine Verbindung ein, die in Deutschland selten ist und zu Unrecht gelegentlich unterschätzt wird. Als grundlegende Prämisse seines Schreibens gibt sich ein Bewusstsein der „ebenso beglückenden wie scheußlichen Auflösung aller sicheren Werte“ zu erkennen. Auf diese „wohl unrevidierbare Entwicklung“ antwortet er mit dem Postulat eines „eleganten Verhältnisses zur Realität“. Die diesem Reflexionsstand gemäße Absicht, „Spiel-Räume zu schaffen“, welche Beengungen lustvoll unterlaufen, durchzieht als Leitmotiv alle seine Arbeiten, die thematisch und formal weit ausgreifen. Ausdrücklich bekennt sich Pleschinski zur Postmoderne („Die goldenen Achtziger. Meine Lektüren“, 1995), für deren Ausprägung in der deutschen Literatur sein Werk in der Tat ein ergiebiges Beispiel abgibt.
Der Widerspruch zu bleiernen gesellschaftlichen Zuständen und Haltungen kennzeichnet bereits seine seit 1981 entstandenen Glossen (gesammelt in dem Band „Frühstückshörnchen“, 1984), die, mit sanfter Vorliebe für Skurriles, den bundesdeutschen Alltag dieser Jahre zwischen Medienstumpfsinn und ...