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Nation: | Deutschland |
von Rafael Sevilla
Stand: 01.10.2007
Hans-Jürgen Heise schrieb schon mit 16 Jahren Gedichte und beherrschte den Reim bald mühelos und ‚fachgerecht‘ – als Rilke-Adept, als Naturlyriker und auch, mit Stilmitteln Kästners spielend, als Satiriker. Doch der Autor fand keine Befriedigung im Verwenden vorgegebener Ausdrucksweisen, da er in ihnen nicht seine persönlichen Gefühlsnuancen und Erlebnisse ausdrücken konnte. Deshalb hat er das gesamte Frühwerk, obwohl vieles davon verstreut publiziert wurde, verworfen: Gedichte, auch zahlreiche Kurzgeschichten. Zwei Versuche mit der Romanform – „Der Mensch und die Nacht“, „Weiße Fahnen“ – wurden vernichtet oder sind verloren gegangen.
Heise fand seinen Stil erst nach 1958 an der Kieler Förde, in einer Landschaft, die seiner pommerschen Heimat ähnlich ist.
Es folgte die Begegnung mit Ezra Pounds imagistischen Gedichten, seiner Theorie und den Bilderfluten des jungen Perse. Nach den „Vorboten einer neuen Steppe“ von 1961, in denen bereits – lange vor der Zeit – Ökologisches thematisiert wurde, strebte Heise weg von allem Epigrammatischen, Gedanklichen. Eine Weile hypertrophierte die Metapher („Beschlagener Rückspiegel“, 1965, vor allem „Worte aus der Zentrifuge“, 1966), dann wurden die Bilder nicht mehr absolut gesetzt, sondern ...