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Nation: | Deutschland |
von Norbert Schachtsiek-Freitag
Stand: 15.09.2015
Als Dreißigjähriger kehrte Hans Bender nach fünfjähriger Soldatenzeit und viereinhalbjähriger russischer Gefangenschaft 1949 mit dem Vorsatz in die Heimat zurück, als Schriftsteller seinen Beitrag dazu zu leisten, dass sich die jüngste Katastrophe deutscher Geschichte nicht wiederhole. Im Rückblick auf sein Werk hat Bender fast zwei Jahrzehnte später diesen Anspruch bekräftigt: „In der Gefangenschaft begann ich bewußt zu schreiben, stellvertretend für meine Generation (…). Wie zufrieden könnte ich mit meiner Prosa sein, wenn sie mithülfe, diejenigen, die heute jung sind, vor einer ebenso uniformen wie bedrohten Jugend zu bewahren. Für dieses Engagement stehe ich ein.“ (Autobiografisches Nachwort zu „Das wiegende Haus“, 1961). Aus den biografischen Stoffen Krieg und Gefangenschaft, neben Genozid und Dissidenz die zentralen politischen Themen in der Literatur des 20. Jahrhunderts, hat Bender Gedichte, zahlreiche Kurzgeschichten und die lange Erzählung „Wunschkost“ gestaltet, auf denen sein Ruhm als Autor gründet. Einige Arbeiten gehören nicht nur zum bedeutenden Bestand der Anti-Kriegs-Belletristik der fünfziger Jahre; zumindest mit einigen Kurzgeschichten sind Bender in Schullesebüchern, Anthologien und sonstigen Sammlungen dutzendfach nachgedruckte, gleichsam ‚kanonisierte‘ Texte gelungen, die den Autor zum ‚modernen Klassiker‘ dieser Gattung ...