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Nation: | Schweiz |
von Anton Krättli (E) , Rainer Gerlach (B) und Winfried Hönes (B)
Stand: 01.01.2006
Unter den Schriftstellern seiner Generation gab es kaum einen zweiten, der seine Kritiker und Interpreten so wie Friedrich Dürrenmatt verunsichert hat. Auch gegen Ende seines Lebens waren seine Originalität und seine spielerische Erfindungskraft so groß wie zu Beginn seiner Laufbahn. Entsprechend reichhaltig ist der Katalog der Etiketten, die ihm durch Kritik und Wissenschaft versuchsweise angeheftet worden sind. Nacheinander ist er als religiöser Denker, als Dichter der Gnade, als Dramatiker des Zufalls, der Provokation, des grotesken Theaters, als Satiriker und als Moralist bezeichnet worden. Das eine mag weniger, das andere mehr zutreffen. Sicherlich kann man sagen, die Hinwendung zur Philosophie, die bei Dürrenmatt aus einem Denken in Bildern und Geschichten besteht, war mit zunehmendem Alter noch stärker und deutlicher ausgeprägt als in seinen Anfängen. Was seine Herkunft betrifft, so verstand er sich selber als Dörfler, als einen eher langsam sprechenden Schweizer oder Berner (er liebte das Berndeutsche); aber auch in seiner Liebe zur Heimat lag er quer, wie zahlreiche seiner Äußerungen zeigen. Sein Leben habe in einer „gespenstischen Idylle“ ...