Geburtstag: | |
Todestag: | |
Nation: | Deutschland |
von Peter Köhler
Stand: 15.05.2019
Zitiert zu werden ist in der Wissenschaft ein Kriterium für die Qualität einer Veröffentlichung, und auch in der Literatur ist der Umstand, in den Zitatenschatz eines Volkes, einer Sprachgemeinschaft eingegangen zu sein, ein Maßstab für Erfolg und Breitenwirkung. F.W. Bernstein ist das gelungen: Sein Zweizeiler „Die schärfsten Kritiker der Elche / waren früher selber welche“ wurde zum geflügelten Wort, fand Eingang in die 1992 erschienene neunte Auflage von Hermann Pauls „Deutschem Wörterbuch“ und gab einem Satirepreis, dem seit 1997 jährlich vergebenen „Göttinger Elch“, den Namen. Der Autor selbst registrierte diese Wirkung (in einem Interview des Berliner „Tagesspiegels“, 3. 10. 2004) mit ironischer Zufriedenheit: „Längst gehört dieser Elchvers zur lyrischen Folklore, zu den Spruchweisheiten der Steppenvölker, er ist in der sprachlichen Umlaufbahn.“
Man könnte meinen, der Schöpfer eines populär gewordenen Verses sollte selbst populär sein. Doch obwohl der 1938 geborene Fritz Weigle, der sich als Schriftsteller und Zeichner F.W. Bernstein nennt, seit über 40 Jahren publiziert, blieb er lange Zeit ein Geheimtipp. Was er in Wort und Bild schuf, stand jahrelang im Schatten seines berühmten Weggefährten Robert Gernhardt oder ...