Geburtstag: | |
Nation: | Israel |
von Friedemann Spicker
Stand: 01.03.2007
Elazar Benyoëtz war schon in jungen Jahren in Israel ein erfolgreicher Lyriker, ehe er für einige Jahre nach Deutschland ging, um dort vorwiegend wissenschaftlich-bibliografisch zu arbeiten. In Israel wurde er deshalb stark angefeindet. Zu den allerersten Anfängen im Hebräischen, das er als Muttersprache bezeichnet, äußerte sich Benyoëtz in poetischer Umschreibung: „Der Fluß der hebräischen Rede spülte mich weit weg vom sich verlierenden deutschen Ufer“, und weiter zum sprachlich-emotionalen Grund: „Wenn ich in meinem Leben je etwas groß liebte, so war es die ganze hebräische Sprache, vom ersten Buchstaben an.“ Auf der anderen Seite schrieb Benyoëtz, kaum weniger emotional gefärbt: „Die mich heimsuchende deutsche Sprache bescherte mir Augenblicke eines hohen dichterischen Glücks.“ („Treffpunkt Scheideweg“, 1990) Später ergänzte er: „Mein Deutsch, im stechenden Glanz Jerusalems sich windend, hat seine rhein-jüdischen Quellen.“ („Allerwegsdahin“, 2001) Als Folge seiner Doppelsprachigkeit empfindet er eine gewisse Gespaltenheit: „Mein ganzes Bewußtsein ist gegen mich, und mit diesem gegen mich gerichteten Bewußtsein wehrte und wehre ich mich dagegen, ein deutscher Dichter zu sein.“ Seit 1969, nachdem er wieder in Israel lebte, veröffentlichte er, nicht ohne innere Konflikte, in regelmäßiger Folge ...