Geburtstag: | |
Nation: | Israel |
von Matthias Beilein
Stand: 01.06.2010
Doron Rabinovici wurde in Österreich zunächst über seine politische Arbeit bekannt. Sein bis in die Kindheit zurückreichendes Engagement (u.a. in der jüdischen Gemeinde Wiens und in der Wiener Freundesgruppe der israelischen Friedensbewegung „Schalom Achschaw – Peace Now“) galt zunächst vor allem der Friedenspolitik im Nahen Osten. Dies ändert sich, als die Präsidentschaftskandidatur Kurt Waldheims eine weltweite Debatte um die Beteiligung Österreichs an Kriegsverbrechen und der Shoah auslöste. Was sich im Laufe desselben Jahres zur „Waldheim-Affäre“ ausweitete, verortete Rabinovici nun im Österreichischen. Er wurde Mitbegründer und Sprecher des „Republikanischen Clubs – Neues Österreich“, der zu den wichtigsten parteiunabhängigen politischen Institutionen Österreichs zählt und seit der „Waldheim-Affäre“ Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Rechtsextremismus bekämpft.
1994 debütiert Rabinovici mit dem Robert Schindel gewidmeten Kurzgeschichten-Band „Papirnik“, an dem sich bereits die stilistische Dichotomie abzeichnet, von der auch seine Romane bestimmt sind: Geschichten in der Tradition des phantastischen Erzählens stehen hier neben Texten, die eher konventionell realistisch erzählt sind. Einzelne der in diesem Band behandelten Motive und Themen (wie Antisemitismus, hybride Identitäten, Urbanität) greift Rabinovici später in seinen Romanen wieder auf.
Drei Jahre später erschien der erste Roman, „Suche nach M.“ ...