Geburtstag: | |
Nation: | Deutschland |
von Werner Jung
Stand: 15.05.2014
Seine Lehrerin, erzählt der aus Stolberg im Rheinland, genauer noch: aus Breinig, stammende und nach knapp 30 Jahren im belgischen Hergenrath ebendort wieder wohnende Schriftsteller Dietmar Sous bei einer Lesung vor heimischem Publikum, sei schockiert darüber gewesen, dass ihr Grundschüler Sous wie viele andere Mitschüler auch nur des Platts mächtig gewesen sei. Obʼs stimmt oder nur gut erfunden ist – wer weiß. Was allerdings ‚unüberlesbar‘ ist an und in den Erzählungen und Romanen von Dietmar Sous, der zwischen 1981 und 2012 13 Bücher veröffentlicht hat, das ist der starke Raumbezug, die Konzentration aller Geschichten auf den ländlich-provinziellen bzw. kleinstädtischen Rayon. Sousʼ Helden sind von der zumeist traurigen Gestalt: prekäre Existenzen, die irgendwie und irgendwo ihr eher karges Ein- und Auskommen haben, wenn sie nicht völlig durch die Maschen des Systems und Wohlfahrtsstaates BRD gefallen sind. Das beginnt bei Brunno Mölldärs, dem Protagonisten des Erstlings „Glasdreck“, und endet – vorläufig – beim verkrachten Musikjournalisten im Roman „Sweet about me“. Dazwischen liegt eine Vielzahl von Geschichten und Erzählungen, in denen Dietmar Sous ein Panorama alltäglicher Banalitäten inszeniert – witzig, komisch, sentimental, jedoch nie an dieser Unfarbe ...