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KLG

Claudia Erdheim

Geburtstag: 6. Oktober 1945
Nation: Österreich

von Simone Winko



Claudia Erdheim - Essay

Stand: 15.02.2017

Seit 1984 ist Claudia Erdheim in der literarischen Öffentlichkeit präsent, vorwiegend mit Erzähltexten, aber auch mit Theaterstücken und Hörspielen. Sie hat sich literarisch mit unterschiedlichsten Stoffen (der eigenen Kindheit, verschiedenen Formen zwischenmenschlicher Beziehungen, Psychotherapiekritik u.a.) befasst, ihr eigentlicher Gegenstand aber sind Erscheinungsformen und Funktionen sprachlicher Klischees sowie die kognitiven und emotionalen Stereotype, die hinter ihnen stehen. Die originelle Art und Weise, ihre Themen darzustellen, macht das ‚Markenzeichen‘ der Autorin aus: ihre knappe, nüchtern-registrierende Sprache, die aus kurzen, syntaktisch einfach gebauten Sätzen besteht; ihre Praxis, in diesen elementaren Sätzen auch elementare Beobachtungen und Gedanken auszudrücken – was von einigen Rezensenten wohl nicht zu Unrecht mit ihrem ‚zweiten Beruf‘ als Logikerin in Verbindung gebracht worden ist –; ihre Perspektivenvielfalt, die sich aus dem Verschwinden einer eindeutig zu benennenden Erzählinstanz ergibt; ihre amüsante bis sarkastische Erzählweise; ihr Wiener Lokalkolorit. In einer ihrer wenigen poetologischen Aussagen bezeichnet Erdheim das „spezifische Sehen“ als besondere Kompetenz eines Schriftstellers (vgl. Hans Haider, 1984). Damit spricht sie auch ihre eigene Fähigkeit an, die Wahrnehmung auf scheinbar alltägliche, ‚unauffällige‘ Gegenstände – Personen, Objekte, Handlungen – zu fokussieren und sie so ...



Der Artikel über Claudia Erdheim ist nur einer von derzeit mehr als 700 Artikeln über Leben und Werk herausragender deutschsprachiger Autoren im „KLG – Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur“. Das KLG bietet neben Biogrammen und ausführlichen Essays über Werk und Wirkung auch jeweils ein Werkverzeichnis und eine Bibliographie der Sekundärliteratur.
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