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Nation: | Österreich |
von Manfred Mittermayer
Stand: 01.06.2008
In seiner Begründung für die Vergabe des Erich-Fried-Preises 1991 an Bodo Hell schrieb Ernst Jandl: „Bodo Hells Werk entwickelt sich auf zwei Ebenen. Mittels präziser Darstellung von Wirklichkeit auf der Basis persönlicher Erlebnisse stellt er der diskreditierten Berg-Literatur früherer Jahrzehnte eine nüchterne, sprachbezogene Bestandsaufnahme des gefährdeten Naturraums entgegen. Unserer durchwegs urban bestimmten Zivilisation gilt der zweite Strang seiner Literatur: Aus Tausenden von Indizien, in einer von den Medien beherrschten sprachlichen Umwelt gesammelt, konstruiert Bodo Hell ein kritisches Bild der heutigen Gesellschaft.“
Der Name Jandl repräsentiert eine Strömung innerhalb der neueren deutschsprachigen Literatur, die durch den spielerisch-experimentellen Umgang mit ihrem Arbeitsmaterial Sprache deren prägenden Einfluss auf unser Denken und Handeln bewusstzumachen sucht. Auch Hells Texte entstehen aus dem Wissen um die vielfältigen Zwänge, die unsere verbalen Artikulations- und Kommunikationsformen auf uns ausüben. Doch darüber hinaus richtet sich sein Interesse auf alle Arten von Zeichen, die unsere zivilisatorische Existenz organisieren – in ihrer Doppelgestalt als unverzichtbare Weg-Weiser und beengende Regulatoren des menschlichen Zusammenlebens.
Die von Jandl angeführten Grundzüge von Hells Schreiben lassen sich bereits an seinen ersten beiden Büchern zeigen. „Dom Mischabel ...