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Nation: | Deutschland |
von Michael Braun (Merzenich)
Stand: 15.05.2018
Am 20. 11. 2003 erschien in der Wochenzeitung „Die Zeit“ der Beitrag „Die Legende vom Salzstock“ von Andreas Maier. Er schildert die persönlichen Erfahrungen, die der Autor mit Informationen über die Lagerung von Atommüll in Gorleben gemacht hat, dem „größten Umweltproblem, das die menschliche Zivilisation jemals angerichtet hat“, und geht der öffentlichen Diskussion über „Endlager“, „Zwischenlager“ und „Salzstock“ bzw. „unterirdische Lagerung“ auf den Grund. Der „Castor“-Essay ist ein Schlüsseltext zum Verständnis von Maiers Schreiben: Er nimmt ein Problem der Gegenwart auf, über das viel geredet, aber wenig gewusst wird. Er untersucht die schwankenden Bedeutungen im öffentlichen Gebrauch der Worte und die sich daraus ergebende „semantische Totalverwirrung“. Er unternimmt es sogar, dieses Problem zu poetisieren: in einem fiktiven Dialog mit dem „Teufel“, der die Begriffe durcheinanderwirft und – als „guter Mäeutiker“ – den Dichter dazu bringt, sie wieder klarzustellen.
Die Natur in der technischen Moderne und die öffentliche Alltagskommunikation: Das sind die leitbildenden Themen von Andreas Maiers Werken. Sie stehen auch im Mittelpunkt der das epische Werk flankierenden Bücher „Ich“ (mit den fünf Frankfurter Poetikvorlesungen aus dem Jahr 2006) und „Bullau. Versuch über ...