Geburtstag: | |
Todestag: | |
Nation: | Frankreich |
von Adrien Finck
Stand: 01.06.1996
André Weckmanns Leben und Werk sind durch elsässisches Schicksal geprägt. Im französischen Elsass der Zwischenkriegszeit geboren, musste er die Annexion durch das nationalsozialistische Deutschland und die Zwangseinziehung zur Wehrmacht erleben; nach 1945 wurde er wieder französischer Staatsbürger. Weckmann schrieb in den drei elsässischen Sprachvarianten: in der alemannischen Mundart, seiner Muttersprache, auf hochdeutsch und in der französischen Nationalsprache. Als engagierter Autor stand er an der Spitze der kulturpolitischen Bewegung im Elsass zur Verteidigung der Zweisprachigkeit und Identität in progressivem Sinn. Sein Name ist ebenso mit den ökologischen Protestbewegungen am Rhein verbunden.
Weckmanns Mundartdichtungen gehen bis in die Zeit unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg zurück, sie erschienen in Anthologien und wurden im Radio vorgetragen (Gedichte, Hörspiele, Kurzgeschichten); zur vollen Wirkung kam sein Schaffen erst seit den 1970er Jahren mit der Veröffentlichung einer Reihe von Gedichtsammlungen, die grenzüberschreitend Anklang fanden: „Schang d sunn schint schun lang“ (1975), „Haxschissdrumerum“ (1976), „Fremdi getter“ (1978), „Bluddi Hand“ (1983). Im alemannischen Raum wurde er zum profilierten und führenden Autor der „Protest-Mundart“ und der „Alemannischen Internationale“. Das Dialektgedicht ist nach Weckmanns drastischer Formel eine „Waffe“ ...