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Nation: | Deutschland |
von Christian Schulte (E) , Hanno Beth (B) und Kai Precht (B)
Stand: 01.08.2006
Das Werk Alexander Kluges lässt sich als mehrfache Parallelaktion beschreiben: Neben dem Schriftsteller gibt es den Filmemacher, der 1960 mit dem Kurzfilm „Brutalität in Stein“ debütierte, 1966 dem Jungen Deutschen Film mit dem zeitdiagnostischen und von Jean-Luc Godard beeinflussten Spielfilm „Abschied von gestern“ zu internationaler Anerkennung verhalf und der schließlich mit komplexen Essayfilmen wie „Deutschland im Herbst“ (1978), „Die Patriotin“ (1979) und „Der Angriff der Gegenwart auf die übrige Zeit“ (1985) einen fortlaufenden audiovisuellen Kommentar zu den gesellschaftlichen Krisen und medienpolitischen Umbrüchen der 1970er und 1980er Jahre lieferte. Der Regisseur Kluge war immer auch als Medienpolitiker aktiv. Er gehörte zu den Initiatoren des 1962 proklamierten „Oberhausener Manifests“, dessen Forderungen nach einer ökonomischen und pädagogischen Förderung des Filmnachwuchses sich in der Gründung von Ausbildungsstätten für Filmschaffende und einem veränderten Filmförderungsgesetz niederschlugen. Auch am Film-Fernseh-Rahmenabkommen von 1974 war Kluge maßgeblich beteiligt; es sicherte den Filmemachern nicht nur die Ausstrahlung ihrer Werke im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, sondern auch eine Co-Finanzierung der Filme. Nach Einführung des kommerziellen Rundfunks gelang es Kluge mit juristischem Geschick, gemeinsam mit dem ...