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Nation: | Deutschland |
von Werner Jung (E) und Jürgen Pütz (B)
Stand: 01.06.2012
Als 1954 der bis dahin völlig unbekannte Albert Vigoleis Thelen den renommierten Fontane-Preis erhielt, war er immerhin schon ein Mann gesetzten fünzigjährigen Alters. Mit dem voluminösen Tausend-Seiten-Roman „Die Insel des zweiten Gesichts“ paßte er aber ebensowenig ins literarisch zweigeteilte wie gesellschaftlich-politisch auseinanderdividierte Deutschland. Thelen war und ist bis heute ein Querschläger geblieben, auf den im westlichen Teil des Landes weder der damals gängige Begriff der ‚Inneren Emigration‘ noch die Leerformel vom ‚Kahlschlag‘ zutraf und der auch fernab von jener im Osten zu Recht betonten antifaschistischen Exilliteratur und deren erklärter Programmatik sein ursprüngliches poetisches Meisterstück geschrieben hatte. Was auch immer die damaligen Juroren bewogen haben mag – ins rechte Bild ließ sich Thelen nicht rücken.
Leben und Arbeit bilden bei Thelen eine produktive Einheit. Ohne seine intensive Erlebnisfähigkeit sind seine literarischen Werke, die umgekehrt wieder die Richtung seines Erlebens bestimmen, nicht denkbar. Seit seinem siebzehnten Lebensjahr, also ungefähr seit seiner unehrenrührigen frühzeitigen Entlassung aus dem Viersener Gymnasium als „nationaler Dummkopf“, schreibt Thelen beharrlich. Obwohl vieles Makulatur bleibt und ein umfänglicher Roman, „Hünengräber ...