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Nation: | Österreich |
von B) Bernhard (E Fetz und Eva (B) Schobel
Stand: 01.06.2006
Als Albert Drach 1988 der Georg-Büchner-Preis zuerkannt wurde und seine Bücher neu aufgelegt wurden, entdeckte eine neue Generation von Lesern und Kritikern einen der radikalsten Vertreter der österreichischen Nachkriegsliteratur. Anders als die oft moralisierende und in aufklärerisch-didaktischer Absicht geschriebene deutschsprachige Literatur der fünfziger und sechziger Jahre ist die Auseinandersetzung Drachs mit dem faschistischen österreichischen Ständestaat (1934–1938), mit dem Exil und der dumpfen Provinzialität im Österreich der Nachkriegszeit wegen ihrer zynisch-satirischen Energie nach wie vor provozierend. Dass Albert Drach lange Zeit nicht den ihm gebührenden Platz im Kanon der deutschsprachigen Literatur gefunden hat, hängt mit der Ungleichzeitigkeit der Produktion und Rezeption des Werks zusammen. In der Publikations- und Lebensgeschichte spiegeln sich die historischen Brüche des vergangenen Jahrhunderts. Zwischen den weit auseinander liegenden Veröffentlichungsdaten der Werke liegt die Geschichte eines österreichischen Juden, der sich die prägenden existenziellen Erfahrungen in einer quer zu allen literarischen Moden und Konventionen stehenden Sprache von der Seele geschrieben hat. Drach steht mit seinen grotesken Übertreibungen, mit seiner Auffassung von Sprache als manipulatives Medium einerseits und als Ausdruck jüdisch grundierter ...