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Yves Bonnefoy

Geburtstag: 24. Juni 1923
Todestag: 1. Juli 2016
Nation: Frankreich

von Numa Vittoz



Yves Bonnefoy - Essay

Stand: 15.05.2021

In seiner grundlegenden Kritik des Surrealismus in „Situation de lʼécrivain en 1947“ zitiert Jean-Paul Sartre einen jungen Mann: Yves Bonnefoy. Sartre zeigt sich belustigt über seinen Namen, der bei ihm „höchste Aufrichtigkeit“ vermuten lässt (Sartre, 1948, 324) und stellt Bonnefoy als einen Nachwuchsdichter vor, der sich von seinen Zeitgenossen abgrenze. Der Surrealismus habe zwar, so Sartre, starke, eigensinnige Poesie hervorgebracht, aber daran fehlgetan, sich zwischen den zwei Weltkriegen der „sozialen Aktion“ zu rühmen. Yves Bonnefoy erkenne im Gegensatz zu den anderen Surrealisten bona fide an, dass Poesie sich auf die „Vorstellungskraft“ beschränken müsse, da sie, ohne den geringsten Einfluss auf die Gesellschaft auszuüben, ausschließlich auf der Bühne des „Innenlebens“ stattfinden könne.

Aber Sartre argumentiert eigenwillig, wenn er das Werk der surrealistischen Dichter dem der écrivains engagés diametral entgegensetzt. Bonnefoys Schreiben soll gerade durch die poetische Arbeit an der Sprache die Beziehung jedes Einzelnen, und somit der ganzen Gesellschaft zur Welt verändern. Wie alle „wirklich moderne[n] Dichter“ entwirft er seine Ästhetik stets „in Beziehung zur Außenwelt, die auch die soziale Welt und die Welt der anderen ist“ (Béhar / Taminiaux, ...



Der Artikel über Yves Bonnefoy ist nur einer von derzeit mehr als 650 Artikeln über Leben und Werk herausragender Schriftsteller des 20. und 21. Jahrhunderts im „KLfG – Kritisches Lexikon zur fremdsprachigen Gegenwartsliteratur“ Das KLfG bietet ausführliche Biografien, verzeichnet alle Originalausgaben und sämtliche Übersetzungen ins Deutsche sowie die wichtigste Sekundärliteratur.
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