Geburtstag: | |
Todestag: | |
Nation: | Polen |
von Heinz Kneip
Stand: 01.06.2004
Tadeusz Różewicz gehört zu den wenigen zeitgenössischen Autoren, die ihren hohen künstlerischen Rang sowohl als Lyriker wie als Dramatiker, aber auch als Prosaiker und Publizist erworben haben. Die Eigenart und Besonderheit seiner auf künstlerischer Innovation gegründeten Dichtungen spiegelt sich u. a. darin, dass bereits seine Debüts in der Lyrik (1947) wie im Drama (1960) Zäsuren in der Geschichte dieser Gattungen markierten und neuartigen poetischen Mustern Modellcharakter verliehen. Seine vom Novellistischen geprägte Prosa sowie die Literatur- und Kulturfragen reflektierende Publizistik liefern weitere Beweise für seine dichterische Universalität. In seinem Heimatland gilt er schon seit Jahren als der „jüngste Klassiker“, und Begriffe wie „Różewicz-Schule“, „Różewicz-Poetik“, oder „Różewicz-Stil“ sind zum Instrument literaturwissenschaftlicher Analyse geworden. Die nahezu ornamentlose, um Knappheit und Sachlichkeit bemühte Sprache seiner Dichtung erwies sich als relativ leicht übersetzbar, und so ebnete sie der polnischen Literatur, vor allem der Poesie, in den sechziger Jahren den Weg in die Literaturen Westeuropas. Eingeleitet und entscheidend gefördert wurde diese weltweite Wirkung – Übersetzungen in über 20 Sprachen liegen bereits vor – durch die z.T. als kongenial geltenden Übersetzungen ins Deutsche, insbesondere von ...