Siri Hustvedt

Der überraschende Erfolg einer bis dahin nur wenig bekannten Autorin veranlasste das ZEITmagazin im April 1997 zu einem Aufmacher in ungewohnter Boulevardmanier: “Siri liebt eine Schreibmaschine”. Kaum hatte sich Siri Hustvedt mit ihrem Roman “Die Verzauberung der Lily Dahl” (1996) weltweit an die Spitze der Bestsellerlisten gesetzt, da fragte man schon, wie sie aus jenem “Schatten des Ruhms” heraustreten konnte, in dem sie bislang offenbar gelebt hatte. Schließlich ist Hustvedts Ehemann kein geringerer als der Autor und Filmemacher Paul Auster, den seine Produktivität und sein Erfolg in den Augen des Blattes gewissermaßen zur Schreibmaschine und zum Schattenwerfer haben werden lassen. Dass Austers Popularität auch seiner Frau die Erfolgsspur gewiesen habe, wie der Untertitel suggeriert (“Warum die Frau des Erfolgsschriftstellers Paul Auster nun auch berühmt wird”), ist allerdings ein voreiliger Schluss. Die Lebensgemeinschaft mit Auster allein kann nicht erklären, warum sich Siri Hustvedt binnen kurzem die Anerkennung der Literaturkritiker erwerben konnte, auch wenn nahezu kein Rezensent es unterlässt, auf ihre Ehe mit einem der bedeutendsten amerikanischen Autoren der Gegenwart hinzuweisen. Noch immer scheint es leichter, eine erfolgreiche Frau über ...