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Nation: | Italien |
von Sandro Moraldo und Alessandro Bellan
Sandro Penna gehört zu den bedeutendsten Lyrikern der italienischen Literatur des 20.Jahrhunderts. Seine Gedichte werden weniger aufgrund ihrer kunstvollen, letztlich aber einfach zu durchschauenden Konstruktion rezipiert, als vielmehr wegen ihrer “sparsamen Wortökonomie” (Natalia Ginzburg) sowie als artistische Gebilde existentieller Befindlichkeiten. Zwar steht eine Ausgabe seiner Tagebuchaufzeichnungen und Korrespondenzen, die bisher nur auszugsweise in Zeitungen erschienen sind, noch aus, doch zeugt schon die Veröffentlichung seines lyrischen Gesamtwerks von dem Interesse und der Achtung, die man ihm entgegenbringt.
Der Zuspruch und die konstruktive Kritik Umberto Sabas (1883–1957), den seine verschlüsselten, ,dunklen’ Gedichte als einen Hauptvertreter der lyrischen Strömung des Hermetismus ausweisen, prägten das Kunstverständnis Pennas. Unter dem Pseudonym Bino Antonione hatte er Saba seine ersten Schreibversuche zugeschickt. Die Inspiration wurde das tragende Element seiner Kreativität, die Form der Texte empfand er hingegen als etwas Nebensächliches, eine sich automatisch ergebende Kunstfertigkeit beim Abfassen des Gedichts. Geprägt von dieser “idea estetica” (ästhetische Idee), findet die bei ihm auf den Augenblick ausgerichtete Sinnhaftigkeit des dichterischen Wortes ihre adäquate Sprachform: “Kein flüchtiges Spiel / erlesener / und kranker Worte / wird meine Dichtung ...