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Nation: | Vereinigte Staaten von Amerika (USA) |
von Dieter Meindl
Stand: 01.10.2008
Sam Shepard gehörte zu den bedeutendsten zeitgenössischen amerikanischen Dramatikern. Den durch Ibsen und Strindberg geprägten modernen Klassikern des amerikanischen Dramas – Eugene OʼNeill, Arthur Miller, Tennessee Williams – schien er zunächst kaum verpflichtet. Doch setzte er in späteren Werken die große Tradition des amerikanischen Familiendramas fort, die auf die genannten Autoren zurückgeht. Mit Thornton Wilder teilte er den Hang zum anti-illusionistischen, oft mit spärlichsten Requisiten arbeitenden Drama, welches das Moment der Aufführung betont und sich so gleichsam als Theater ausweist. Der Zuschauer soll dadurch weniger emotional in die Handlung einbezogen als zum Mitdenken der im Stück behandelten Probleme angeregt werden. Diese „Verfremdung“ des Dramas ist typisch für Bertolt Brecht, den Shepard seinen Lieblingsdramatiker genannt hat und dem er auch in der Verwendung von Songs in seinen Stücken folgt. Politisch erscheint Shepard als konservativer Nonkonformist. Im Spätwerk ist Kritik an den Bush-Administrationen und zuvor Unterstützung des kulturellen Selbstbehauptungsstrebens der indigenen amerikanischen Bevölkerung festzustellen. Vor allem in Shepards avantgardistischer Frühphase ist sein Schaffen am ehesten dem europäischen Theater des Absurden vergleichbar, das der ...