Rosa Liksom

Rosa Liksom muss als eine der bedeutendsten finnischen Schriftstellerinnen der Gegenwart gelten – und die zeitgenössische Literatur Finnlands ist nicht gerade arm an außergewöhnlichen Autorinnen. Man denke nur an die international erfolgreichen Schriftstellerinnen wie Leena Krohn, Johanna Sinisalo, Sofi Oksanen oder die Finnlandschwedin Monika Fagerholm. Mit Letzterer teilt Liksom die Fähigkeit, ihre Leserschaft durch eine markante Erzählweise zu fesseln, die der gesprochenen Sprache sehr nah und trotzdem literarisch virtuos komponiert ist. Mit Krohn und Sinisalo verbindet sie die Kunst, starke Frauenstimmen hörbar zu machen, die zugleich faszinieren und befremden, und mit Oksanen hat sie den kritischen Blick auf die finnische Geschichte des 20. Jahrhunderts mit einem besonderen Fokus auf die Sowjetunion gemeinsam. Liksoms schriftstellerisches Werk ist dabei sehr vielfältig. Sie hat Kurzerzählungen, Theaterstücke, Kinderbücher und Romane verfasst.

Doch die 1958 als Anni Ylävaara im lappländischen Ylitornio nahe der schwedischen Grenze geborene Liksom tritt nicht nur als Schriftstellerin, sondern als ausgesprochen vielseitige Künstlerin in Erscheinung. Sie arbeitet mit visuellen Medien wie Fotografie, Comics und Malerei, tritt als Performancekünstlerin auf und macht Filme und Theater. Ein Publikum findet sie damit nicht ...