Richard Wright

Wrights erster Roman “Cesspool!” (Senkgrube!) brachte ihm nicht den erwünschten Erfolg. Zwischen 1934 und 1937 schickte er das Manuskript an acht Verlage, aber es wurde von allen abgelehnt. Die Gründe für die Ablehnung waren vermutlich sowohl künstlerische Mängel (wenig Handlung und Charakterentwicklung) als auch die rohe Sprache, die sexuellen Episoden und die pessimistische Darstellung von Schwarzen in einer Zeit der sozialen Reformen. 1963, drei Jahren nach seinem Tod, traf seine Familie eine Vereinbarung mit dem Verlag Walker and Company, den Roman unter dem Titel “Lawd Today!” (Mein Gott!) zu veröffentlichen. Wrights innovative Verwendung von Sprache, Interpunktion und Groß- und Kleinschreibung wurde dem geltenden Standard angepasst und seine grobe Ausdrucksweise erheblich gedämpft.

Wrights Vorbilder für seinen Jugendroman waren Schriftsteller aus der Zeit des Realismus und des Naturalismus. Von Henry James lernte Wright das Verfahren des Point of View, das heißt die Darstellung einer Handlung aus der Sicht des Protagonisten. Von den Naturalisten Theodore Dreiser, Frank Norris, Stephen Crane und James Farrell lernte er, die sozialen Umstände der Schwarzen in den dreißiger Jahren literarisch zu ...