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Nation: | Argentinien |
von Horst Hina
Stand: 15.05.2015
Ricardo Piglia gehört heute zu den führenden Autoren Argentiniens und Lateinamerikas. Bereits sein erster Roman, „Künstliche Atmung“, 1980 mitten in der Militärdiktatur in Buenos Aires erschienen, machte ihn mit einem Schlag zu einem international beachteten Autor. Bemerkenswert ist vor allem das bis heute ungebrochene Interesse der Literaturkritik an seinen Romanen, Erzählungen und Essays. Sie haben eine nicht enden wollende Reihe von Kommentaren und Interpretationen hervorgerufen, sowohl in Europa wie in den USA, wo Piglia ja auch als Professor an den renommierten Universitäten Princeton und Harvard lehrte. Das Interesse an seinem Werk ist jedoch nicht nur auf die akademischen Kreise beschränkt; seit 1997 hat Piglia einige der wichtigsten spanischen und lateinamerikanischen Literaturpreise bekommen und mit seinem Werk eine beachtliche Breitenwirkung erzielt, die ihn zu einem würdigen Nachfahr der Generation von Ernesto Sábato, Julio Cortázar, Carlos Onetti, Rodolfo Walsh oder Manuel Puig macht.
Man hat Piglia einen „rebellischen Klassiker“ genannt, und das gilt für das fiktionale wie für das kritische Werk. Er geht in seinen Romanen auf klassische Formen zurück, auf den Briefroman, den Erziehungsroman, den ...