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Nation: | Griechenland |
von Alexandra Rassidakis
Rhea Galanaki gehört, vor allem mit ihrer Lyrik und ihren Prosagedichten, zu jenen Autorinnen der neugriechischen Gegenwartsliteratur, die bewusst eine Frauenperspektive einnehmen. Das Bestreben, die gesellschaftlich festgelegte Rolle der Frau aufzuzeigen und zu hinterfragen, durchzieht das Frühwerk Galanakis. Einen weiteren Themenkomplex in ihrem Schaffen stellt das Verhältnis zu Vergangenheit und Tradition dar, und hiermit verbunden die Problematik der Erinnerung. Galanaki kann daher in eine Reihe von griechischen Schriftstellern eingeordnet werden, die sich, hauptsächlich in den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts, diesem Thema gewidmet haben. (Wichtige Werke anderer Autoren sind von Yorgis Yatromanolakis “Istoria”, Geschichte, 1982, und von Evgenia Fakinou “To evdomo rucho”, Das siebte Gewand, 1983). Techniken der Parodie und Travestie sowie die Verquickung von Realismus und Phantastik in Galanakis Werk verweisen auf die fruchtbare Umsetzung von Einflüssen der gegenwärtigen Weltliteratur, etwa des Magischen Realismus.
“Der schreibende Mensch trägt, wenn er eine Frau ist, eine riesige Handtasche und öffnet sie. So wie auch die mythische Pandora irgendwann ihre Handtasche öffnete, in der sie ihre Geldbörse, ihr Tagebuch, die Kassenzettel, das Adressbuch, Schlüssel, Sonnenbrille, ihren Ausweis hatte.” (“I ginekia grafi ke i katarameni Pandora”, Das weibliche ...